ELT21 – “Die Online-Gruppe”


Präsentationen

Peer-Feedback in Online-Gruppen

Online-Workshops in Lehre und Forschung

Was braucht es zum online Netzwerken?

Soft Skills – Vermittlung Online?

Internationalisierung@home


Abstracts

Peer-Feedback in Online-Gruppen

Langtitel: Lernen durch Gruppen-Feedback-Prozesse

Referentinnen

Julia Dohr arbeitet seit 2018 im Team der Digital Teaching Services der Wirtschaftsuniversität Wien. Zuvor war sie als promovierte Sozial- und Kulturwissenschaftlerin an der Akademie der Wissenschaften und als Lehrende an der FHWien der WKW tätig.

Andrea Ghoneim ist wissenschaftliche Mitarbeiterin der Digital Teaching Services der Wirtschaftsuniversität Wien. Nach Ausbildung und Lehr- und Forschungstätigkeiten mit Fokus auf Sprache und Medien, ist ihr Schwerpunkt seit 2013 die technologiegestützte Lehre.

Inhalt

Der Beitrag basiert auf der Entwicklung, Implementierung und Anwendung eines LMS-basierten Online-Tools für Peer-Feedback und dessen Weiterentwicklung zur Unterstützung von Gruppen-Feedback-Prozessen. Daraus ergeben sich Thesen zur Kollaboration in Gruppen-Feedback-Prozessen.

Peer-Feedback versetzt Studierende sowohl in die Rolle von Feedback-GeberInnen als auch von Feedback-NehmerInnen und intensiviert so den Lernprozess (Nicol, Thomson, Breslin, 2014[1]). An der Wirtschaftsuniversität Wien wurde dafür ein eigenes Tool entwickelt und im WS 2020/21 implementiert.

Die Distanzlehre in Corona-Zeiten wirkte als Verstärker einer Fokussierung auf kollaboratives Lernen in digitalen Räumen durch Referenzrahmen wie „DigComp“ (2017) und den „Bologna-Prozess“. Mit einem Ausbau des o.a. Tools für gruppenbasiertes Feedback zeigen sich Effekte kollaborativen Feedbacks sowohl auf der Meta-Ebene als auch im Hinblick auf digitale Kompetenzen (Diskussionsprozess online organisieren).

Der Beitrag setzt an diesem Phänomen an und vertieft folgende Themenaspekte:

  • Wie beeinflusst die Diskussion über Feedback innerhalb einer Gruppe den Feedback-Prozess?
  • Welche zusätzlichen Lernergebnisse können so erzielt werden?

 Wie können Online- und Offline-Aktivitäten für Gruppen-Peer-Feedback organisiert werden?


[1] Nicol, D., Thomson, A., & Breslin, C. (2014). Rethinking feedback practices in higher education: A peer review perspective. Assessment & Evaluation in Higher Education, 39(1), 102–122. https://doi.org/10.1080/02602938.2013.795518

Online-Workshops in Lehre und Forschung

Langtitel: Mit Online-Workshops zu beteiligungsorientiertem Lehren, Lernen und Forschen

Referentin

Kathrin Hofer-Fischanger ist Dozentin und Projektmanagerin am Institut Gesundheits- u. Tourismusmanagement der FH JOANNEUM. Ihre Themen sind: Gesundheits- und Bewegungsförderung im ländlichen Raum, Betriebliches Gesundheitsmanagement, Organisationsentwicklung sowie Projektmanagement.

Inhalt

Online-Workshops bieten tolle Möglichkeiten für beteiligungsorientiertes Lernen: niederschwellig, anonym, methodisch-didaktisch vielfältig, zeitlich und örtlich flexibel. Es werden Möglichkeiten für Online-Workshops in der Lehre aufgezeigt, Hinweise und Tipps für Planung und Durchführung gegeben.

Workshop-Formate spornen kollaboratives Lernen an. Deren Ergebnisse wirken nach Lipp & Will (2008) über deren eigentliche Durchführung hinaus – auch online. Deshalb eignen sich integrierte Lehrveranstaltungen ideal dafür, einzelne Themengebiete im Online-Workshop zu bearbeiten. Der Workshop wird je nach Ziel (Ideenfindung, Problemlösung, Entwicklung oder Entscheidungsfindung) nach einer bestimmten Dramaturgie geplant, ein Ablaufplan wird erstellt. Studierende werden besonders intensiv auf Ziele und Ablauf vorbereitet. Flipchart und Pinnwand werden bei Online-Workshops durch entsprechende E-Tools ersetzt, welche den Einsatz von Workshop-Methoden (Muntermacher, Mind-Mapping, Themensammlung, Kartenabfragen, Stimmungsbarometer etc.) unterstützen.

Der Prozess wird von einer Online-Moderator geleitet, welche auf die Zeit achtet und Workshop-Phasen, basierend auf Methoden und gruppendynamischen Überlegungen, bewusst steuert. Konzepte für Online-Workshops können ebenso für die F&E-Arbeit übertragen werden.

Was braucht es zum online Netzwerken?

Langtitel: Angewandte Forschung im Laura Bassi Projekt #dienetzwerkerinnen

Referentinnen

Jutta Pauschenwein leitet das ZML – Innovative Lernszenarien der FH JOANNEUM. Sie wickelt Projekt- und Forschungsaktivitäten im Bereich der Online-Didaktik ab, entwickelt Schulungsangebote, lehrt an verschiedenen Studiengängen und ist eine Online-Netzwerkerin.

Irmgard Schinnerl-Beikircher ist am ZML – Innovative Lernszenarien in den Bereichen Qualitätssicherung (Virtueller Campus), Informationsmanagement, Wissensmanagement, Studiengangbetreuung und in Projekten tätig.

Anastasia Sfiri arbeitet seit 2003 am ZML – Innovative Lernszenarien an der FH JOANNEUM als E-Learning Expertin für Hochschullehrende und Trainer in der Erwachsenenbildung. Sie ist ausgebildete E-Moderatorin und widmet sich dem Aufbau von Online-Netzwerken und Communities of Practice, MOOCs, E-Portfolios und der Vermittlung von Lernstrategien.

Inhalt

Ziele des Beitrags:

  • Einblicke in theoretische Grundlagen hinter dem Forschungsprojekt
  • Erfahrungen aus dem Netzwerkaufbau
  • Entwickelte Formate

Im Rahmen des Laura Bassi-Projektes #dienetzwerkerinnen soll innerhalb von drei Jahren ein Online-Frauennetzwerk entstehen, wobei im ersten Jahr der Netzwerkaufbau im Mittelpunkt stand, im zweiten Jahr die Netzwerkerweiterung um 100 neue Frauen und im dritten Jahr die Veröffentlichung und Diskussion des Gelernten im Rahmen eines für alle zugänglichen MOOC (Massive Open Online Course).

Im Beitrag wird der bisherige Weg zur Zielerreichung, nämlich:

  • die Stärkung von Frauen im beruflichen Alltag,
  • die Unterstützung bei der Bewältigung von Genderbarrieren und
  • die Begleitung bei der Erforschung von Wegen zur Mitgestaltung des digitalen Wandels, damit
    Frauen Innovationen vorantreiben und Gestaltungsverantwortung übernehmen

beschrieben.

Soft Skills – Vermittlung Online?

Langtitel: Vermittlung von Soft Skills im Online-Unterricht?

Referent

Sabine Proßnegg arbeitet seit 2017 am Institut für Internet-Technologien & -Anwendungen an der FH JOANNEUM in Kapfenberg, vor allem in berufsbegleitenden Studiengängen. Ihr Fokus liegt auf IT-Recht sowie in der Kommunikation, Mediation und im Konfliktmanagement.

Wolfgang Schabereiter arbeitet seit 2012 am Institut für Internet-Technologien & -Anwendungen an der FH JOANNEUM in Kapfenberg, vor allem in berufsbegleitenden Studiengängen. Seine Schwerpunkte liegen im Bereich Projektmanagement, Entrepreneurship und Leadership.

Inhalt

Als Vortragende in berufsbegleitenden Studien lehren die AutorInnen Soft Skills in Blended Learning-Formen. Mit Ausbruch der Pandemie und dem 100%igen Online-Unterricht war ein Neudesign des Unterrichts erforderlich. Kann dies auch längerfristig gelingen oder gibt es gerade bei Soft Skills Grenzen?

In diesem Beitrag soll untersucht werden, wie die durchgehende Digitalisierung in der Lehre, gerade in Lehrveranstaltungen, in denen Soft Skills gelehrt werden – wie etwa im Konfliktmanagement, in der LV „Leadership“ oder bei der Teamentwicklung – im Zuge der Pandemie bewältigt wurde.

Gerade bei Soft Skill Themen steht mehr als bei Fach- und Methodenkompetenzen der Mensch und das Zwischenmenschliche im Fokus des Unterrichts, und zwar in zweifacher Hinsicht. Einerseits bei den inhaltlichen Themen der Lehrveranstaltungen selbst, andererseits aber auch beim Setting derselben. Darüber hinaus ist die Vermittlung von Soft Skills, ohne dass sich die TeilnehmerInnen aktiv einbringen und “zeigen” undenkbar; Vertraulichkeit ist dabei unbedingte Voraussetzung für die erforderliche Offenheit.

Wie gut ist die Umstellung gelungen und sollte sie beibehalten werden oder sprechen doch gewichtige Gründe und Erfahrungen dagegen?

Internationalisierung@home

Langtitel: Förderung virtueller Mobilität – ein Online-Gruppenexperiment

Referentinnen

Tamara Rachbauer ist Medieninformatikerin, Bildungswissenschaftlerin, wissenschaftliche Mitarbeiterin und Didaktische Referatsleiterin für Online-Lehre und Digitalisierung an der Universität Passau (D), E-Learning Betreuerin an bayerischen und österreichischen Grundschulen.

Kathrin Eveline Plank ist Bildungswissenschaftlerin und derzeit im Rahmen der akademischen Lehrer-Bildung der Universität Passau (D) tätig. Ihre Forschungs- und Arbeitsschwerpunkte liegen auf demokratischer Bildung, Bildungsraumforschung und inklusiver Schulentwicklung.

Inhalt

Im Beitrag wird ein Modell vorgestellt, dass es Lehramtsstudierenden ermöglicht, internationale Erfahrungen sozusagen „@home“ zu sammeln.

Im späteren Lehrberuf werden Lehramtsstudierende zunehmend vor die Aufgabe gestellt, heterogene, durch lebensweltliche Vielfalt geprägte Lerngruppen zu unterrichten. Umso wichtiger, Studierenden bereits während der ersten Phase Erfahrungen im Umgang mit Diversität zu ermöglichen. Eine vielversprechende Option zur Perspektivenerweiterung stellt der Blick über den „institutionellen Tellerrand“ durch einen studienbezogenen Auslandsaufenthalt dar. Gerade aufgrund der aktuellen Situation lässt sich ein solcher nicht in den Studienverlauf einbinden, daher wird im Beitrag ein konkretes Modell vorgestellt, dass es Lehramtsstudierenden ermöglicht, internationale Erfahrungen sozusagen „@home“ durch die multilaterale Zusammenarbeit in internationalen Online-Lerngruppen zu sammeln.