Spontane und einfache Kommunikation während Online-LVs

Abstract

Persönliches Feedback … spontane Kommunikation zwischen StudentInnen untereinander … Diskussion in spontan wechselnden Kleingruppen … durch den Seminarraum oder EDV Raum gehen und bei Bedarf kurz weiter helfen … . Alltag vor der COVID-19 Pandemie. In vielen Bereichen fand spontane Kommunikation in einfacher Art und Weise statt. Aber was nun? (Wie) Kann dies auch in online Umgebungen stattfinden?

Einen Ansatz, um dieses Problem zu lösen, stellt die Plattform Gather https://www.gather.town dar. Gather dient der synchronen Kommunikation von kleinen, mittleren und großen Gruppen von Personen. Abbildbar sind beispielsweise Konferenzen mit Empfangsräumen, Vortragssälen, Seminarräumen für parallele Sessions, Räume für Poster-Sessions, Räume für Pausen und dergleichen mehr.

Einblick in gather.town

Ziel für den Einsatz war es den Studierenden zu ermöglichen sich gegenseitig Feedback zu geben, auch der Lehrende wollte Feedback an die StudentInnen vermitteln.

Rahmen

  • Lehrveranstaltung: Digitale Medien Technologien 3 – Interaktionsprogrammierung in 2 Gruppen zu je 14 – 15 StudentInnen im Bachelorstudiengang Informationsmanagement im 4. Semester
  • Lehrender: Robert Strohmaier
  • Plattform: GatherTown

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Peergruppenlernen

Abstract

Der Fokus dieses good practice liegt auf dem Peergruppenlernen und Lernen durch gegenseitiges Feedback, sowie einer innovativen Bewertungsmethodik im Sinne dessen, dass die Studierenden hier stärker einbezogen wurden, als sonst üblich.

Bei berufsbegleitenden Studiengängen ist die hohe Heterogenität unter den Studierenden eine Herausforderung für die Lehre. Bei der Umstellung auf reine Online-Lehre wurde ein Methodenmix aus klassischen Theorieinputs, verschiedenen Übungs-und Reflexionsmethoden, im Einzel- und Kleingruppensetting (u.a. Rollenspiele in der Peergroup) sowie Aufgaben zur selbstständigen Bearbeitung (im privaten Umfeld) entwickelt. Dabei sollten alle Lerntypen (auditiv, visuell, kommunikativ und motorisch) angesprochen werden, um einen abwechslungsreichen und ansprechenden Unterricht zu erzielen.

Synchrone Online-Vorlesungseinheiten wechselten sich mit asynchronen Videos sowie Textbeiträgen zur individuellen Vorbereitung ab. Um gegenseitiges Feedback zu üben, hielten die Studierende eine Präsentation zuerst einmal vor jemandem aus dem Kolleg*innenkreis, vorbereitend gab es Feedbackregeln und einen Beobachtungsbogen. Auch Rollenspiele wurden online durchgeführt, bei denen die beobachtenden Studierenden eine wichtige Rolle innehatten. Zur Auflockerung und spielerischen Wiederholung des Stoffes kamen „Munterrichtsmethoden“, wie Stichwortsalat, Glücksrad, Tippsuche, etc. zum Einsatz (vgl. Groß, 2020).

Rahmen

  • Lehrveranstaltung Kommunikation und Beratung im akademischen Lehrgang Inklusive Kinder-, Jugend- und Gemeinwesenarbeit
  • LV-Typ: ILV
  • Lehrende: Marie-Therese Sagl
  • Plattformen: MS Teams, Moodle, visuelle Kollaborationsplattform

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  • Didaktisches Konzept zum Teaching Award 2020.
  • Groß, Harald (2020): Munterrichtsmethoden. Digital. 22 aktivierende Methoden für Online-Seminare. Kartenset Teil 1, O.O

Feedback für kontinuierliche Weiterentwicklung

Abstract

Ziel der Lehrveranstaltung ist es die eigene berufliche Rolle in einem interdisziplinären Kontext richtig einzuschätzen bzw. ein Bewusstsein für die beruflichen Aufgaben weiter zu entwickeln aber auch bewusster mit allen Beteiligten Zielgruppen zu kommunizieren.

Im Rahmen der Lehrveranstaltung gibt es fünf Präsenzphasen in denen eine Einführung in das über Moodle zu bearbeitende Themengebiet erfolgt. In Moodle ist zusätzlich ein Kommunikationskodex hinsichtlich der Beitragslänge und des wertschätzenden Umgangs und der möglichst wertfreien Akzeptanz aller Meinungen aber auch der respektvollen Kritik von Meinungen kommuniziert. Weiters ist die Lehrendenrolle klar definiert.

Studentisches Feedback

Am Ende des virtuellen Teils jedes Themenfeldes gibt es eine strukturierte Reflexion zur persönlichen Weiterentwicklung anhand der Inhalte des Themenfeldes. Die Fragen lauten z.B.

  • Was hat Sie am Themenfeld angesprochen und was konnten Sie dazulernen?
  • Begründen Sie die Motivation ihrer Themenwahl für Beiträge im Forum!
  • Wie sehen Sie ihre zukünftige berufliche Rolle / Aufgabe im Themenkontext?
  • Inwiefern hat sich ihre Einstellung / ihr Wissen bezogen auf das Themenfeld verändert? (numerisches Rating – Skala 0 (gar nicht) bis 10 (sehr stark) Begründen Sie Ihre Wertung!

Die persönlichen Reflexionen der Studierenden zeigen anschaulich, ob die gesetzten Ziele der Lehrveranstaltung erreicht wurden. Ebenso zeigt die numerische Ratingskala, wie groß der Wissenstransfer bezogen auf die einzelnen Themenfelder war (gewünschter Zielwert ist 7 – die erreichten Werte liegen bei den meisten Themenfeldern gemittelt bei 8,5 bis 9).

Vor allem die Begründungen, inwiefern sich die eigene Einstellung / das Wissen über ein Thema verändert hat, liefern wertvolle Hinweise, wovon sich Studierende angesprochen fühlen und inwiefern ein Themengebiet in Hinblick auf die Erreichung des Lehrziels mehr oder weniger intensiv behandelt werden soll. Die Begründungen ermöglichen auch eine bessere Abstimmung der Lehrinhalte. Durch das laufende Feedback zu den einzelnen Themenfeldern, aber vor allem durch die Plus- Minusliste erfährt die Lehrende wo Verbesserungsbedarf besteht.

Die Lehrende empfiehlt Einzelmeinungen (sowohl positiv als auch negativ) nicht zu stark zu bewerten, da nicht alle Studierenden in ihren Meinungen gleich offen bzw. selbstreflexiv sind.

Beispiel aus den Netzwerkerinnen

Möchte man didaktisch innovativ sein, braucht es Experimente. Staffel 1 der Serie didaktische Kleinigkeiten auf dem Netzwerkerinnen Blog war ein Experiment. Die Idee zu einer Serie als Trainingsmethode tauchte in der hochschuldidaktischen Weiterbildungsgruppe auf.

Es begann mit einer kleinen Umfrage bei Kollegen und Kolleginnen zu Serien, Tipps, Podcasts und Ideen für Episoden. Inhalte und Format waren eher experimentell, das Schema und die Struktur jedoch fix. Pro Woche entstanden zwei Episoden und nach fünf Wochen war die erste Staffel erfolgreich produziert. Doch – was nun? Was könnte man bei einer weiteren Staffel anders machen? Was meinen Leser*innen und Zuhörer*innen dazu?

Es brauchte ein Evaluierungskonzept mit geeigneten Fragen und einem Fokus auf angewandte Wissenschaft, um rasch ein paar Antworten zu bekommen, die bei der Fortsetzung des Experiments Serie unterstützend sind.

Folgende Methoden wurden eingesetzt: (1) qualitatives Feedback anhand offener Fragen, (2) quantitatives und qualitatives Feedback in einem Online-Fragebogen sowie (3) persönliche Reflexion.

Die Zielgruppen waren das Kernteam des Projekts #dienetzwerkerinnen, Kollegen und Kolleginnen sowie Studierenden und die Leser*innen der Serie.

Qualitative Fragen: Was ist nützlich für Sie? Was gefällt Ihnen, was fehlt, gefällt nicht? Was möchten Sie sonst noch sagen?

Online-Fragebogen mit folgenden Fragen

  • Staffel 1 der Serie #didaktischeKleinigkeiten enthält 9 Episoden, ich habe mir angesehen/gehört: 1 / 2-3 / 4-6 / 7-9 oder keine
  • Meine zwei Lieblingsepisoden sind: …
  • Ich mag besonders gerne: die textliche Formulierung / die Zeichnungen / den Podcast / die Checkliste am Ende / die praktische Anwendbarkeit / den Aspekt der freien Nutzung (OER) /Anderes (max. 3 Antworten)
  •  Was ist Ihnen noch aufgefallen/Was möchten Sie noch sagen?
  • Für Staffel 2 würde ich mir folgende Inhalte wünschen

Wichtig war dabei, dass es möglichst wenige Fragen sind, damit die Teilnehmenden nicht in der Mitte der Umfrage abbrechen, was die Auswertung schwierig macht.

Diskussion mit Kolleg*innen und Studierenden: aufbauend auf gemeinsamen Themen, etwa zur Produktion von Podcasts.

Feedback Checkliste

  • Ich möchte Feedback zu einem Thema zu bekommen.
  • Ich denke nach und notiere mir, was ich verändern möchte. 
  • Ich überlege mir die Zielgruppe, die ich fragen möchte. 
  • Ich überlege mir das Evaluierungskonzept. 
  • Während dieser Vorbereitungen ist es hilfreich sich Feedback von anderen zu holen.
  • Ich setze die Evaluierung um.
  • Ich werte sie aus, diskutiere die Ergebnisse eventuell mit anderen, und lege dann für mich fest, was aus dem Feedback hilfreich ist.
  • Ich leite Handlungsempfehlungen ab.

Rahmen

  • Lehrveranstaltung Tumorlehre 2 im Bachelorstudiengang Radiologietechnologie
  • LV-Typ: Integrierte LV
  • Lehrende: Petra Steffens
  • Plattform: Moodle

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Kommunikationskodex für Studierende

Was wird von Ihnen (den Studierenden) erwartet?

Sie sollen die zu den Themengebieten gestellten Aufgaben fristgerecht bearbeiten. Ich erwarte von Ihnen, dass…

  • …Sie sich regelmäßig einloggen, um dem Kursgeschehen / einzelnen Diskussionssträngen zu folgen
  • …Sie die Arbeitsaufträge in der vorgegebenen Reihenfolge bearbeiten.
  • …Sie zu kurze und prägnante Beiträge verfassen, indem Sie Ihre Recherchen einfließen lassen – samt entsprechender Quellenangabe 😉
  • …Sie sich aktiv  in die Themen / Aufgabenstellungen einbringen
  • …Sie persönlich Stellung beziehen und
  • …die Rolle als RT reflektieren
  • …Sie zwischen Themenbearbeitung  und Reflexion einen zeitlichen Abstand (zumindest 1 Tag) einhalten (damit die Inhalte “verarbeitet” werden können)
  • …Sie innerhalb des virtuellen Raums einen wertschätzenden Umgang miteinander beachten
  • …Sie beachten, dass es keine falschen oder richtigen Antworten / Meinungen gibt
  • …Sie bereit sind, Meinungen die von der Ihren abweichen, zu tolerieren bzw. zu hinterfragen
  • …Sie auf Fragen Ihrer KollegInnen reagieren.

Studentisches Feedback

Abstract

Das Feedback-Tool auf Moodle kann genützt werden, um während oder am Ende des Semesters Feedback von den Studierenden zu bekommen.

In der aktuellen LV wurden am Ende der Lehrveranstaltung drei Multiple-Choice Fragen gestellt und drei offene Fragen, von denen die letzte optional war. Das Feedback-Tool auf Moodle, welches anonymes Feedback ermöglicht, ist einfach zu bedienen, auch das Einstellen der Multiple-Choice Fragen hat problemlos funktioniert.

Die Studierenden hatten fünf Tage Zeit Feedback zu geben. 56 % der Studierenden beteiligten sich. Mit minimalem Zeitaufwand können so Rückmeldungen der Studierenden über die zentrale LV-Evaluierung hinaus eingeholt werden.

Rahmen

  • Lehrveranstaltung: International Business Law des Bachelor-Studiengangs „Management Internationaler Geschäftsprozesse“
  • LV-Typ: Vorlesung
  • Lehrende: Doris Kiendl
  • Plattform: Moodle

Weitere Informationen

Die Evaluierung wurde im Rahmen des Projekts VIVA VOTE durchgeführt, VIVA VOTE fördert die kritische Auseinandersetzung der FH JOANNEUM mit neuen innovativen Ansätzen für Feedback zur Weiterentwicklung der Qualität von Lehrveranstaltungen.