How Can We Help?
Diversity Walk & Talk
Abstract
Beim “Diversity Walk” erkunden die Studierenden in Zweierteams Diversitätsfragen während eines Spaziergangs im städtischen oder ländlichen Raum. Sie nehmen ihre Umgebung mit einer Diversitätsbrille wahr. Sie schauen sich um, fragen sich beim Anblick von Gebäuden, Straßen, Wiesen, wer hier wohnt, arbeitet, spielt – wie die Straße, der Platz, der Ort Positionen und Chancen in der Gesellschaft festlegen könnten. Im Gespräch miteinander tauschen sie sich aus.
Es ist auch möglich den Diversity Walk an unterschiedlichen Orten, miteinander online verbunden, zu machen. Man sollte sich zumindest eine Stunde Zeit nehmen.
Fragenpool
Während des Spaziergangs nehmen die Paare sowohl die Umgebung als auch ihre Gedanken und Reaktionen darauf bewusst wahr. Sie erzählen einander, was sie sehen und wahrnehmen.
Folgende Fragen könnten bei dem Spaziergang besprochen werden.
- Welche Gebäude, Geschäfte, Restaurants, Einrichtungen wie z.B. Bildung, Gesundheit, Kultur, Behörden oder Sport- und Freizeitanlagen sind vorhanden?
- Lassen sich im Verlauf Ihres Spaziergangs Unterschiede (und / oder Gemeinsamkeiten) in verschiedenen Streckenabschnitten feststellen – wie abwechslungsreich ist die Umgebung; z.B. bzgl. Wohnverhältnissen, Zustand der Straßen oder Gebäude, Vorhandensein von Geschäften oder Einrichtungen, etc.
- Was haben Sie z.B. bezüglich Barrierefreiheit beobachtet. Etwa: ist der Gehweg für alle begehbar? Für Kinder, Personen mit Kinderwagen, Geh/Sehbehinderte, …?
- Welchen Menschen sind Sie begegnet (z.B. Kleidung, Alter, etc.)?
- Überlegen Sie sich, wer wohnt oder arbeitet hier? Stellen Sie eine Vermutung an: was für eine Person könnte das sein (wohlhabend oder in prekären Lebensverhältnissen, alt oder jung, Großfamilie oder Single, …)?
- Beobachten Sie auch Ihre eigene emotionale Gestimmtheit.
- An welchem Ort haben Sie sich am sichersten gefühlt? Welcher Ort war für Sie persönlich unangenehm?
Rahmen
- in unterschiedlichen Lehrveranstaltungen möglich, wobei die Fragen auf die Diversität eines spezifischen Themas fokussieren könnten, wie zum Beispiel die Wahrnehmung von Mobilitätsangeboten, von Werbung, … siehe auch das Good Practice “Walk & Talk“
- LV-Typ: offen
- “Lehrende”: Irmgard Schinnerl-Beikircher (Durchführung des Diversity Walks im Rahmen des Projekts #dienetzwerkerinnen)
- Plattform: offen
Weitere Informationen rund um Diversity
- Helga Moser (2022). Anleitung für den Diversity Walk
- Helga Moser (2022). Perspektivenerweiterung – neue Blickwinkel durch das Aufsetzen der Diversitätsbrille erhalten
- Elisabeth Müller (2022). Barrierefreie PDF-Dokumente erstellen aus Word
Der Diversity Walk wurde von Helga Moser und Martin Gössl im Erasmus+ Projekts „DivCap“ erprobt. DivCap steht für “DiversityCapacities – Improving the capacities of Adult Education Institutions to successful dealing with diversity (DivCap).” Im Rahmen von „Applied Diversity Awareness Workshops“ setzten sich die internationalen Teilnehmer:innen mit Diversitätsaspekten auf einer theoretischen und erlebnis- und reflexionsbasierten Ebene auseinander. So erkundeten die Teilnehmer:innen Diversitätsaspekte in verschiedenen Stadtteilen in Graz und Hannover / Deutschland. Im Rahmen des FFG Projekts #dienetzwerkerinnen wurde der Diversity Walk weiterentwickelt.