Der E-Learning Tag 2020 als Massive Open Online Course (MOOC)

2020 war alles anders – zum ersten Mal seit 18 Jahren fand der E-Learning Tag der FH JOANNEUM, organisiert vom Forschungszentrum „ZML – Innovative Lernszenarien“ in Kooperation mit dem Studiengang „Mobile Software Development“, online statt! Die Teilnehmerinnen und Teilnehmer tummelten sich am 23. September in Online-Räumen statt im Audimax und setzten sich in unterschiedlichen Formaten mit dem Thema „Innovation & Reflexion – Henne oder Ei?“ auseinander.

Die insgesamt 211 Teilnehmenden – 23 % kamen von der FH JOANNEUM, 18 % von anderen Fachhochschulen, 14 % von Universitäten, 3 % von Pädagogischen Hochschulen, 5 % von Schulen, 9 % aus weiteren Bildungsinstitutionen sowie 27 % von Firmen, öffentlichen Organisationen oder sind selbständig tätig – waren bereit und motiviert sich auf das neue Format des E-Learning Tages einzulassen und von der Flexibilität die eine Online-Tagung mit sich bringt begeistert.     

„Ich war überrascht, wie gut Interaktion auch online funktioniert!“

„Ich fand speziell MS Teams als Tagungstool zu erleben sehr interessant, und auch, dass man gleich mitreflektieren kann! “

Zitate von Teilnehmenden

Im Online-Raum des E-Learning Tages – vor, während und danach         

Bereits zwei Wochen vor der eigentlichen Tagung startete der MOOC (Massive Open Online Course), in dem es für die Teilnehmenden bereits Informationen, Diskussionsmöglichkeiten, Videos, Quizzes und Aufgaben gab. Auch nach dem E-Learning Tag ist die Interaktion im Online-Raum noch einen Monat lang möglich. 73 % aller Angemeldeten stiegen bereits vorab in den MOOC ein und ließen sich von der Vielfalt der Materialien inspirieren.

Ausschnitt aus dem MOOC des E-Learning Tages

Nach der Eröffnung durch den wissenschaftlichen Geschäftsführer Karl P. Pfeiffer, der seinen Fokus auf die Studierenden im Online-Geschehen richtete, gab Marianne Heiden (Fachakademie für Sozialpädagogik Maria Stern Augsburg) in ihrer Keynote zur „Videobasierte Selbstreflexion in der Meisterlehre an Kunst-Universitäten“ viele Anregungen, die auch in die Lehre an anderen Hochschulen transferiert werden können.

Ausschnitt aus der Eröffnung des ersten Online-E-Learning Tages

Viele Wege zu lernen

Die Diskussionen des Vormittags zum Unterricht in Hochschulen und Schulen waren breit gefächert. Die Experten und Expertinnen traten mit den Teilnehmenden in einen Austausch zu Themen wie agile Lehre oder kooperatives Online-Lernen im internationalen Online-Klassenzimmer. Es zeigte sich, dass sowohl Schülerinnen und Schüler wie auch Studierende teilweise positiv auf das Distance Learning im Frühjahr 2020 reagiert haben, teilweise jeodch auch online „verloren gingen“. Vor der didaktischen Herausforderung, diese Personen wieder in den Online-Raum zu holen, standen die Lehrenden von Hochschulen und Universitäten sowie der Schulen. Digitale Schulbücher, Lernvideos, -tutorials und -Apps können beide Seiten dabei unterstützen.

Direktor Erich Leitenbauer und Mag. Beate Krainz von der HAK Mürzzuschlag berichteten über „E-Learning in Zeiten von Corona“.
Die Postersession á la „Pecha Kucha“ – bunt und vielfältig.

Die Sessions am Nachmittag waren der Entwicklung von Online-Lernszenarien an einem österreichischen Krankenhaus, der Innovation in Projekten und Weiterbildung sowie der Rolle der Technik, deren Vorteile und Herausforderungen, bei reiner Online-Lehre und Distance Learning gewidmet.     
Die Posterpräsentationen, angelehnt an das japanische Format „Pecha Kucha“ („andauernd reden“), waren eines der Highlights der Veranstaltung – in kurzer Zeit wurden den Teilnehmenden spannende Projekte, Tools Lehr-/ Lernansätze sowie Erfahrungen aus der Online-Lehre nähergebracht.         

Die drei Workshops stellten „Die Netzwerkerinnen – Ein Netzwerk mit Frauen für Frauen zur gegenseitigen Unterstützung und zum Online-Empowerment“ vor, erprobten E-Portfolio unterstütztes Reflektieren im Lernmanagementsystem Ilias und widmeten sich Reflexionslandkarten in der Lehre. Die regen Diskussionen und Interaktionen ließen die Zeit wie im Flug vergehen und die Teilnehmenden waren sich einig, dass …

  • Netzwerke heute wichtiger sind denn je;
  • E-Portfolios ein Tool sind, das unbedingt ausprobiert werden sollte;
  • man Reflexion mit Reflexionslandkarten einfach schneller auf den Punkt bringen kann.

„Wenn wir uns in Informationen verlieren, ist eine Landkarte nützlich!“

Zitat eines Teilnehmenden (WS Reflexionslandkarten)

Die Netzwerkerinnen beim Netzwerken – auch zwei Männer interessierten sich für diese Initiative!

Experiment „online“

Die Organisatoren des Tages haben viel experimentiert, es gab Online-Räume, die sich überlappten, ein Online-Infocenter für eventuell „Verlorengegangene“, viel Platz für Diskussionen und Chats – was von den Teilnehmenden auch gut genutzt wurde.
Die Technik spielte uns ab und zu einen Streich, doch das Ziel, einen sehr regen Austausch unter den Teilnehmenden zu ermöglichen und zu unterstützen, wurde auf jeden Fall erreicht, was auch die zahlreichen, positiven Rückmeldungen bereits während der Veranstaltung zeigten:

 „Auch die entspannte Atmosphäre bei technischen Problemen finde ich gut, letztlich sind es ähnliche, die uns auch in der Lehre begegnen.“

„So viel Innovatives, das man jetzt reflektieren kann/muss :o) DANKE an das Team! Super gemacht!“

„Es war ein SEHR GELUNGENES Experiment!! Ich habe wieder so viel Neues gesehen und gehört! Danke für diesen tollen Tag!“

 „Die tolle Vorbereitung hat man von Anfang an gespürt – es war alles toll strukturiert, man hat sich super zurechtgefunden!“

„Viele Chancen zu lernen. Und genau wie bei einer vor-Ort-Konferenz, braucht es nun Zeit zum Reflektieren.“