Feedback für kontinuierliche Weiterentwicklung

Abstract

Ziel der Lehrveranstaltung ist es die eigene berufliche Rolle in einem interdisziplinären Kontext richtig einzuschätzen bzw. ein Bewusstsein für die beruflichen Aufgaben weiter zu entwickeln aber auch bewusster mit allen Beteiligten Zielgruppen zu kommunizieren.

Im Rahmen der Lehrveranstaltung gibt es fünf Präsenzphasen in denen eine Einführung in das über Moodle zu bearbeitende Themengebiet erfolgt. In Moodle ist zusätzlich ein Kommunikationskodex hinsichtlich der Beitragslänge und des wertschätzenden Umgangs und der möglichst wertfreien Akzeptanz aller Meinungen aber auch der respektvollen Kritik von Meinungen kommuniziert. Weiters ist die Lehrendenrolle klar definiert.

Studentisches Feedback

Am Ende des virtuellen Teils jedes Themenfeldes gibt es eine strukturierte Reflexion zur persönlichen Weiterentwicklung anhand der Inhalte des Themenfeldes. Die Fragen lauten z.B.

  • Was hat Sie am Themenfeld angesprochen und was konnten Sie dazulernen?
  • Begründen Sie die Motivation ihrer Themenwahl für Beiträge im Forum!
  • Wie sehen Sie ihre zukünftige berufliche Rolle / Aufgabe im Themenkontext?
  • Inwiefern hat sich ihre Einstellung / ihr Wissen bezogen auf das Themenfeld verändert? (numerisches Rating – Skala 0 (gar nicht) bis 10 (sehr stark) Begründen Sie Ihre Wertung!

Die persönlichen Reflexionen der Studierenden zeigen anschaulich, ob die gesetzten Ziele der Lehrveranstaltung erreicht wurden. Ebenso zeigt die numerische Ratingskala, wie groß der Wissenstransfer bezogen auf die einzelnen Themenfelder war (gewünschter Zielwert ist 7 – die erreichten Werte liegen bei den meisten Themenfeldern gemittelt bei 8,5 bis 9).

Vor allem die Begründungen, inwiefern sich die eigene Einstellung / das Wissen über ein Thema verändert hat, liefern wertvolle Hinweise, wovon sich Studierende angesprochen fühlen und inwiefern ein Themengebiet in Hinblick auf die Erreichung des Lehrziels mehr oder weniger intensiv behandelt werden soll. Die Begründungen ermöglichen auch eine bessere Abstimmung der Lehrinhalte. Durch das laufende Feedback zu den einzelnen Themenfeldern, aber vor allem durch die Plus- Minusliste erfährt die Lehrende wo Verbesserungsbedarf besteht.

Die Lehrende empfiehlt Einzelmeinungen (sowohl positiv als auch negativ) nicht zu stark zu bewerten, da nicht alle Studierenden in ihren Meinungen gleich offen bzw. selbstreflexiv sind.

Beispiel aus den Netzwerkerinnen

Möchte man didaktisch innovativ sein, braucht es Experimente. Staffel 1 der Serie didaktische Kleinigkeiten auf dem Netzwerkerinnen Blog war ein Experiment. Die Idee zu einer Serie als Trainingsmethode tauchte in der hochschuldidaktischen Weiterbildungsgruppe auf.

Es begann mit einer kleinen Umfrage bei Kollegen und Kolleginnen zu Serien, Tipps, Podcasts und Ideen für Episoden. Inhalte und Format waren eher experimentell, das Schema und die Struktur jedoch fix. Pro Woche entstanden zwei Episoden und nach fünf Wochen war die erste Staffel erfolgreich produziert. Doch – was nun? Was könnte man bei einer weiteren Staffel anders machen? Was meinen Leser*innen und Zuhörer*innen dazu?

Es brauchte ein Evaluierungskonzept mit geeigneten Fragen und einem Fokus auf angewandte Wissenschaft, um rasch ein paar Antworten zu bekommen, die bei der Fortsetzung des Experiments Serie unterstützend sind.

Folgende Methoden wurden eingesetzt: (1) qualitatives Feedback anhand offener Fragen, (2) quantitatives und qualitatives Feedback in einem Online-Fragebogen sowie (3) persönliche Reflexion.

Die Zielgruppen waren das Kernteam des Projekts #dienetzwerkerinnen, Kollegen und Kolleginnen sowie Studierenden und die Leser*innen der Serie.

Qualitative Fragen: Was ist nützlich für Sie? Was gefällt Ihnen, was fehlt, gefällt nicht? Was möchten Sie sonst noch sagen?

Online-Fragebogen mit folgenden Fragen

  • Staffel 1 der Serie #didaktischeKleinigkeiten enthält 9 Episoden, ich habe mir angesehen/gehört: 1 / 2-3 / 4-6 / 7-9 oder keine
  • Meine zwei Lieblingsepisoden sind: …
  • Ich mag besonders gerne: die textliche Formulierung / die Zeichnungen / den Podcast / die Checkliste am Ende / die praktische Anwendbarkeit / den Aspekt der freien Nutzung (OER) /Anderes (max. 3 Antworten)
  •  Was ist Ihnen noch aufgefallen/Was möchten Sie noch sagen?
  • Für Staffel 2 würde ich mir folgende Inhalte wünschen

Wichtig war dabei, dass es möglichst wenige Fragen sind, damit die Teilnehmenden nicht in der Mitte der Umfrage abbrechen, was die Auswertung schwierig macht.

Diskussion mit Kolleg*innen und Studierenden: aufbauend auf gemeinsamen Themen, etwa zur Produktion von Podcasts.

Feedback Checkliste

  • Ich möchte Feedback zu einem Thema zu bekommen.
  • Ich denke nach und notiere mir, was ich verändern möchte. 
  • Ich überlege mir die Zielgruppe, die ich fragen möchte. 
  • Ich überlege mir das Evaluierungskonzept. 
  • Während dieser Vorbereitungen ist es hilfreich sich Feedback von anderen zu holen.
  • Ich setze die Evaluierung um.
  • Ich werte sie aus, diskutiere die Ergebnisse eventuell mit anderen, und lege dann für mich fest, was aus dem Feedback hilfreich ist.
  • Ich leite Handlungsempfehlungen ab.

Rahmen

  • Lehrveranstaltung Tumorlehre 2 im Bachelorstudiengang Radiologietechnologie
  • LV-Typ: Integrierte LV
  • Lehrende: Petra Steffens
  • Plattform: Moodle

Weitere Informationen

Kommunikationskodex für Studierende

Was wird von Ihnen (den Studierenden) erwartet?

Sie sollen die zu den Themengebieten gestellten Aufgaben fristgerecht bearbeiten. Ich erwarte von Ihnen, dass…

  • …Sie sich regelmäßig einloggen, um dem Kursgeschehen / einzelnen Diskussionssträngen zu folgen
  • …Sie die Arbeitsaufträge in der vorgegebenen Reihenfolge bearbeiten.
  • …Sie zu kurze und prägnante Beiträge verfassen, indem Sie Ihre Recherchen einfließen lassen – samt entsprechender Quellenangabe 😉
  • …Sie sich aktiv  in die Themen / Aufgabenstellungen einbringen
  • …Sie persönlich Stellung beziehen und
  • …die Rolle als RT reflektieren
  • …Sie zwischen Themenbearbeitung  und Reflexion einen zeitlichen Abstand (zumindest 1 Tag) einhalten (damit die Inhalte “verarbeitet” werden können)
  • …Sie innerhalb des virtuellen Raums einen wertschätzenden Umgang miteinander beachten
  • …Sie beachten, dass es keine falschen oder richtigen Antworten / Meinungen gibt
  • …Sie bereit sind, Meinungen die von der Ihren abweichen, zu tolerieren bzw. zu hinterfragen
  • …Sie auf Fragen Ihrer KollegInnen reagieren.